Ademola Lookman und der angebliche Bayern-Transfer: Die ganze Wahrheit hinter den Gerüchten
In den letzten Stunden des Sommer-Transferfensters 2025 überschlugen sich die Schlagzeilen: Angeblich sollte Ademola Lookman für 60 Millionen Euro zum FC Bayern München wechseln – exklusiv bestätigt von Fabrizio Romano, hieß es in manchen sozialen Medien. Ein echter Transfer-Hammer, der die Bundesliga in Schockwellen versetzen sollte. Doch wie so oft im modernen Fußball gilt: Nicht alles, was kursiert, entspricht den Tatsachen. Ein genauer Blick auf die Fakten zeigt ein deutlich differenzierteres Bild.
Die Realität: Kein Wechsel nach München
Zunächst einmal die Klarstellung: Ademola Lookman ist nicht zum FC Bayern gewechselt. Fabrizio Romano, der als einer der verlässlichsten Transferexperten gilt, bestätigte sogar das Gegenteil. Der nigerianische Nationalspieler bleibt bei Atalanta Bergamo, nachdem der italienische Klub sämtliche Angebote ablehnte und ihn sogar in den Champions-League-Kader für die kommende Saison aufnahm.
Tatsächlich hatte Bayern ein Auge auf Lookman geworfen – allerdings erst, nachdem die Verhandlungen mit Chelsea-Stürmer Nicolas Jackson gescheitert waren. In ihrer Not suchten die Münchner nach einem schnellen, torgefährlichen Flügelspieler und sahen im Atalanta-Star eine ideale Lösung. Doch die Realität sah bescheidener aus als die kolportierten 60 Millionen Euro: Bayern bot lediglich ein Leihgeschäft mit Kaufoption in Höhe von 28 Millionen Euro an. Atalanta ignorierte das Angebot schlichtweg.
Atalantas harte Haltung
Dass Atalanta nicht bereit war, Lookman ziehen zu lassen, überrascht wenig. Der 26-Jährige ist in den letzten zwei Jahren zum absoluten Leistungsträger gereift. Mit 17 Toren und 10 Assists in der Saison 2023/24 sowie weiteren 20 Toren in der darauffolgenden Spielzeit gehört er mittlerweile zu den gefährlichsten Offensivspielern in der Serie A. Spätestens seit seinem historischen Hattrick im Europa-League-Finale 2024 gegen Bayer Leverkusen, mit dem er den deutschen Meister im Alleingang entzauberte, ist Lookman europaweit ein gefragter Mann.
Inter Mailand hatte bereits im August versucht, den Flügelflitzer zu verpflichten, und bot laut Medienberichten zwischen 40 und 45 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen. Auch Tottenham Hotspur und Galatasaray waren interessiert. Doch Atalanta zeigte sich kompromisslos: Ein Verkauf unter 50 Millionen Euro kam nicht infrage. Für eine Leihe – wie von Bayern vorgeschlagen – bestand überhaupt kein Interesse.
Lookmans Frust und Transferwunsch
Aus Spielersicht war die Situation deutlich angespannter. Lookman soll frustriert darüber gewesen sein, dass Atalanta gleich mehrere Wechselmöglichkeiten blockierte. Italienische und britische Medien berichteten sogar, er habe offiziell einen Transferantrag gestellt. In diesem verwies er auf gebrochene Versprechen des Klubs und darauf, dass man ihm in Aussicht gestellt habe, bei einem entsprechenden Angebot gehen zu dürfen.
Trotz dieses Drucks blieb Atalanta hart. Der Verein verwies auf die sportlichen Ziele und auf die Wichtigkeit Lookmans für die kommende Champions-League-Saison. Damit war das Kapitel Bayern endgültig beendet – zumindest für diesen Sommer.
Warum die Bayern Lookman wollten
Für den Rekordmeister wäre ein Transfer von Ademola Lookman ein starkes Signal gewesen. Nach dem enttäuschenden Abschneiden in der Vorsaison steht der Klub unter Druck, die Offensive flexibler und torgefährlicher zu gestalten. Lookman hätte mit seiner Explosivität, seinem Dribbling und seiner Abschlussstärke perfekt ins Anforderungsprofil gepasst. Er kann sowohl auf dem linken als auch auf dem rechten Flügel agieren und hätte Bayern damit dringend benötigte Variabilität verschafft.
Stattdessen geht der Klub nun ohne den gewünschten Flügelzuwachs in die Saison. Zwar bleibt der Kader stark, doch Fans und Experten zweifeln, ob die Offensive in der Champions League und im Kampf um die Meisterschaft breit genug aufgestellt ist.
Fazit: Mehr Gerücht als Wahrheit
Die Schlagzeilen um einen angeblich fixierten 60-Millionen-Transfer von Ademola Lookman zum FC Bayern waren nichts weiter als eine Übertreibung. Fakt ist: Bayern versuchte es mit einem späten Angebot, scheiterte jedoch an Atalantas klarer Linie. Lookman bleibt in Bergamo, wenn auch gegen seinen erklärten Wunsch, und wird dort weiterhin eine Schlüsselrolle einnehmen.
Für Bayern bleibt der Vorfall eine Erinnerung daran, wie schwierig der Transfermarkt in den letzten Stunden werden kann – und für Fans ein Beispiel dafür, wie schnell sich Gerüchte in vermeintliche Fakten verwandeln können.
