Gerüchten zufolge erwägt die Klubführung das Undenkbare: die Trennung von Cheftrainer Steffen Baumgart, nur wenige Monate nach dessen viel umjubelter Rückkehr in die Hauptstadt.
Als Baumgart im Januar 2025 vorgestellt wurde, fühlte es sich an wie ein Drehbuch aus den schönsten Union-Träumen. Der ehemalige Union-Kapitän, zweimaliger „Fußballer des Jahres“ des Vereins und einst gefürchteter Torjäger, verkörperte alles, was die Alte Försterei liebt: Leidenschaft, klare Ansprache und den Mut, auf dem Spielfeld wie an der Seitenlinie alles zu geben.
Seine Mission war klar: eine taumelnde Saison retten, den unbändigen Teamgeist neu entfachen und den kompromisslosen Pressing-Fußball zurückbringen, der Union einst zum Angstgegner der Bundesliga machte.
Doch mit dem Frühling kamen die Zweifel. Erste Berichte über Spannungen in der Kabine, Unzufriedenheit mit taktischen Entscheidungen und Spieler, die mit der Härte des Trainings haderten, sickerten an die Öffentlichkeit. Dazu gesellten sich durchwachsene Ergebnisse und verpasste Punkte in Spielen, die Union früher mit Kampfgeist und Disziplin für sich entschieden hätte.
Hinter verschlossenen Türen soll nun ein heikler Plan diskutiert werden: Hält man an Baumgarts intensiver Philosophie fest – in der Hoffnung auf einen späten Umschwung – oder zieht man frühzeitig die Reißleine, um eine enttäuschende Saison noch zu retten?
Für die Union-Fans ist diese Vorstellung mehr als nur eine sportliche Frage. Es geht um Loyalität, um Identität – und darum, ob ein Verein, der sich stets gegen den Strom gestellt hat, einen erneuten Trainerwechsel mitten in der Saison verkraften kann, ohne seine Seele zu verlieren.
Sollte das Gerücht Realität werden, wäre es einer der schnellsten und dramatischsten Trainer-Abgänge in der Bundesliga-Geschichte. Für Baumgart wäre es ein bitteres Ende eines Kapitels, das mit so viel Herzblut, Nostalgie und Hoffnung begonnen hatte.
Eines steht fest: Die kommenden Wochen werden nicht nur über die Zukunft eines Trainers entscheiden. Sie werden zeigen, ob das eiserne Herz von Union Berlin auch in stürmischsten Zeiten weiter schlägt.
