Die Nachricht verbreitete sich an einem verhangenen Mittwochmorgen wie ein Lauffeuer rund um das Trainingsgelände in Brackel: Borussia Dortmund soll kurz davorstehen, den Vertrag mit Alexander Meyer zu verlängern – jenem ruhigen, verlässlichen Schlussmann, der in den vergangenen zwei Jahren immer wieder aus dem Schatten getreten war, wenn die Mannschaft ihn am dringendsten brauchte. Sport Bild und Sky berichteten übereinstimmend, dass Meyer bereits zugestimmt habe. Für die Fans begann damit ein Tag der aufgeregten Spekulationen und hoffnungsvollen Erwartungen.
Im Herzen des Ruhrgebiets, wo Fußball mehr ist als ein Spiel, sondern fast eine Lebensweise, entwickelte sich der Trainingsplatz an diesem Morgen zum Schauplatz leiser, aber elektrisierender Spannung. Meyer erschien wie gewohnt früh, eine Thermoskanne Kaffee in der Hand, die Handschuhe lässig unter den Arm geklemmt. Er wirkte entspannt, fast heiter. Kein Wunder, denn der 33-Jährige wusste, dass er sich in kurzer Zeit vom Ersatzmann zum unerwarteten Publikumsliebling entwickelt hatte – ein Fels in der Brandung, wenn Verletzungen, Rotationen oder Drucksituationen die Mannschaft durchrüttelten.
Die Spieler begrüßten ihn mit einem breiten Grinsen, und manche klopften ihm im Vorbeigehen auf die Schulter. Nico Schlotterbeck, der Innenverteidiger, rief laut über den Platz: „Na Alex, bereit für noch ein paar Jahre Gelb-Schwarz?“ Meyer antwortete nur mit einem halb verschmitzten, halb verlegenen Lächeln, das jedoch mehr sagte als jede offizielle Bestätigung.
Während Trainer und Torwarttrainer die Hütchen aufstellten, beobachtete Sportdirektor Sebastian Kehl die Szene aus der Entfernung. Ein kalter Wind wehte über den Platz, doch Kehl war zufrieden. Er wusste, dass Kontinuität im Team entscheidend war – besonders auf einer Position, auf der Stabilität und Vertrauen die Basis für jedes Spiel bildeten. Meyer hatte beides verkörpert: Ruhe, Erfahrung und eine Fehlerlosigkeit, die viele überrascht hatte, als er in der Champions League und der Bundesliga mehrfach über sich hinausgewachsen war.
Im Kabinentrakt herrschte später fast feierliche Stimmung. Der Duft von frischem Kaffee und Leder hing in der Luft, während die Mannschaft ihre Schuhe schnürte. Emre Can, der Kapitän, ging zu Meyer hinüber und klopfte ihm anerkennend auf den Rücken. „Du weißt, dass du hier hingehörst, oder?“ fragte er. Meyer nickte. „Ich würde es nicht anders wollen.“
Die offizielle Verkündung sollte erst später kommen, doch in diesem Moment fühlte sich alles bereits entschieden an. Das Team, der Verein, die Fans – alle wussten, dass dies mehr war als eine einfache Vertragsverlängerung. Es war ein Bekenntnis: zu Loyalität, zu Verantwortungsgefühl, zu der unverwechselbaren Mentalität, die den BVB über Jahrzehnte geprägt hatte.
Als Meyer den Platz wieder betrat, legte sich für einen Moment ein ungewöhnlich helles Winterlicht über den Rasen. Er atmete tief ein und hob die Handschuhe. Die Arbeit ging weiter – vielleicht für zwei, vielleicht für drei weitere Jahre. Aber eines war sicher: In Dortmund hatte er seinen Platz gefunden. Und Dortmund war bereit, diesen Weg mit ihm weiterzugehen.
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