Ganze Stadt. Ganze Südtribüne. Ganz Borussia Dortmund – und an ihrer Spitze einer, der seit Jahrzehnten wie kaum ein anderer für die Identität dieses Vereins steht: Hans-Joachim Watzke. Wenn man über das Selbstverständnis des BVB spricht, über die Mischung aus Kampfgeist, Demut, Bodenständigkeit und echter Fußballseele, kommt man an ihm nicht vorbei. Watzke ist mehr als ein Geschäftsführer – er ist ein Architekt der Borussia-DNA.
Als Hans-Joachim Watzke den Verein 2005 in einer Phase übernahm, in der der BVB finanziell am Abgrund stand, galt die Lage als nahezu hoffnungslos. Borussia Dortmund stand kurz davor, zu zerbrechen – sportlich, wirtschaftlich, emotional. Doch Watzke führte den Verein mit ruhiger Hand, kluger Finanzpolitik und einem tiefen Verständnis dafür, was der BVB für die Region bedeutet. Er machte Borussia Dortmund wieder stabil, wieder stolz, wieder konkurrenzfähig.
Was viele junge Fans heute oft gar nicht mehr wissen: Ohne Watzke gäbe es den Verein in seiner heutigen Kraft und Form möglicherweise nicht mehr. Die Rückkehr zu wirtschaftlicher Seriosität, die strategische Stärkung der Marke Borussia Dortmund, die Förderung von Nachwuchs und Identifikationsspielern – all das trägt seine Handschrift.
Doch Watzkes Einfluss beschränkt sich nicht auf Buchhaltung und Strategie. Er ist ein Mann, der Präsenz zeigt. In der Kabine. Im Stadion. Vor den Mikrofonen. Und vor allem: vor den Fans. Wenn er im Signal Iduna Park die Südtribüne betrachtet, spricht er nicht zu Kunden – er spricht zu Mitstreitern. Zu Gläubigen. Zu Menschen, die Borussia Dortmund nicht nur anschauen, sondern leben.
Und diese Verbindung zeigt sich besonders in Momenten, in denen es nicht läuft – sportlich oder emotional. Dann ist Watzke der erste, der sich vor Trainer, Team und Verein stellt. Nicht, weil alles perfekt ist. Sondern weil Loyalität beim BVB kein Marketingbegriff ist, sondern gelebte Realität. Er verteidigt Dortmund gegen externe Angriffe, gegen Medienfeuer, gegen Häme. Aber auch intern fordert er Klarheit, Konsequenz und Selbstrespekt.
Gerade auch im Umgang mit Edin Terzić hat Watzke ein Zeichen gesetzt. Er hat nicht nur einen Trainer unterstützt, sondern einen Sohn des Vereins. Einen Dortmunder im Herzen. Und im Moment, wo Stimmen laut wurden, war Watzke da – ruhig, fest, überzeugt. Nicht blind, nicht romantisch, sondern konsequent borussisch.
Das ist vielleicht der größte Verdienst eines Hans-Joachim Watzke: Er hat Borussia Dortmund nicht nur saniert, sondern identitätsstark geprägt. Er hat den Verein nicht nur verwaltet, sondern geführt. Nicht nur optimiert, sondern inspiriert.
Wenn die Stadt hinter dem Verein steht, wenn die Südtribüne hinter ihren Spielern steht – dann steht über allem ein Mann, der langfristig gedacht, emotional gefühlt und nachhaltig gehandelt hat. Einer, der Borussia Dortmund nicht nur leitet, sondern liebt.
Hans-Joachim Watzke ist nicht fehlerlos. Aber er ist echt. Und beim BVB reicht dieses Wort weit: Echtheit. Die Fans spüren sie. Die Spieler spüren sie. Der Verein spürt sie.
In einer Fußballwelt, die immer mehr von Investoren, Schnellkäufen und kurzfristigen Trends geprägt wird, bleibt Watzke ein Symbol für eine andere Art von Führung: stark, menschlich, leidenschaftlich.
Und deswegen sagt die ganze Stadt heute:
Danke, Aki. Für alles, was war – und alles, was noch kommt.
