Uli Hoeneß hat es wieder getan. Wenn der langjährige Bayern-Patron öffentlich spricht, sorgt das nicht selten für Schlagzeilen – doch was er nun im Sport1-Doppelpass zum Thema Newcastle United und dem geplatzten Transfer von Nick Woltemade losgelassen hat, schlägt hohe Wellen. Mit gewohnt klarer Sprache, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, hat Hoeneß die Transfer-Politik des Premier-League-Klubs scharf attackiert. Für viele Fans und Experten ist das nicht nur eine weitere typische Hoeneß-Attacke, sondern ein Statement, das weit über die Grenzen Münchens hinaus Wirkung entfaltet.
Der Auslöser: Woltemade-Transfer geplatzt
Im Mittelpunkt steht der misslungene Deal um Nick Woltemade, das deutsche Offensivtalent, das eigentlich schon auf der Wunschliste von Newcastle United stand. Der Wechsel schien nur noch Formsache zu sein, ehe er plötzlich scheiterte. Offiziell lagen finanzielle Unstimmigkeiten und unterschiedliche Vorstellungen bei den Vertragsdetails auf dem Tisch. Doch für Hoeneß ist das nur die Spitze des Eisbergs: Er sieht in diesem geplatzten Transfer ein Symbol für die Willkür und Unbeständigkeit englischer Top-Klubs, die in seinen Augen zu oft mit Millionen jonglieren, ohne langfristige Perspektiven für junge Spieler zu entwickeln.
Hoeneß’ scharfe Worte
„Das ist doch kein seriöses Arbeiten!“, soll Hoeneß im Doppelpass gesagt haben. Mit diesen Worten zielte er direkt ins Herz der Premier League. Er warf Newcastle vor, Talente wie Woltemade zu locken, um sie dann fallen zu lassen, sobald interne Entscheidungen oder finanzielle Überlegungen kippen. Für Hoeneß ist dieses Verhalten ein Beispiel für die Rücksichtslosigkeit des englischen Fußballs, in dem Investoren und Manager nicht selten kurzfristige Schlagzeilen über die nachhaltige Entwicklung eines Spielers stellen.
Ohrfeige für Newcastle und die Premier League
Die Deutlichkeit von Hoeneß’ Aussagen hat Wirkung gezeigt. Viele Experten sprechen von einer „schallenden Ohrfeige“ für Newcastle. Denn Hoeneß betonte nicht nur die Unsicherheit solcher Deals, sondern stellte auch die gesamte Transfer-Strategie englischer Klubs infrage. In Deutschland, so seine Botschaft, würde man auf Talente setzen, sie fördern und Schritt für Schritt in den Profibereich führen. In England hingegen sei das schnelle Geschäft wichtiger – und das gehe zulasten der Spieler.
Reaktionen der Fußballwelt
Wie so oft, wenn Hoeneß Klartext spricht, ist die Resonanz gespalten. Ein Teil der Fans applaudiert ihm: Endlich jemand, der die ungesunde Geldpolitik der Premier League offen anspricht. Gerade in Zeiten, in denen immer größere Summen für Transfers gezahlt werden, sehen viele in Hoeneß einen Mahner, der die Bodenhaftung nicht verloren hat. Auf der anderen Seite werfen Kritiker ihm Doppelmoral vor: Schließlich war auch der FC Bayern in den letzten Jahren nicht gerade zurückhaltend auf dem Transfermarkt und investierte Millionen in Stars wie Harry Kane, Michael Olise oder Lucas Hernández.
Ein Statement mit Signalwirkung
Unabhängig davon, ob man Hoeneß zustimmt oder nicht: Seine Aussagen haben Wirkung gezeigt. In Deutschland wurde das Thema zum Gesprächsthema Nummer eins, und auch international dürften die Worte des Bayern-Ehrenpräsidenten registriert werden. Dass er Newcastle United so frontal attackiert, ist mehr als ein kurzer Ausrutscher – es ist eine Ansage, dass die Bundesliga weiterhin kritisch auf die Entwicklungen im englischen Fußball blickt.
Am Ende bleibt Hoeneß das, was er seit Jahrzehnten ist: ein Mann, der polarisiert. Mit seiner Kritik an Newcastle United und der Premier League hat er erneut gezeigt, dass er trotz Rückzug aus dem operativen Geschäft nach wie vor eine Stimme hat, die Fußball-Deutschland elektrisiert – und die internationale Fußballwelt zum Nachdenken bringt.
