Gnabry denkt über Bayern-Zukunft nach: „Es ist legitim, darüber nachzudenken“
München – Die Zeichen stehen auf Veränderung an der Säbener Straße. Serge Gnabry, seit 2017 fester Bestandteil des FC Bayern München, denkt offen über seine Zukunft nach. In einem Interview, das für Aufsehen sorgte, erklärte der 30-Jährige: „Es ist legitim, über die eigene Zukunft nachzudenken – vor allem, wenn man in das letzte Vertragsjahr geht.“
Der deutsche Nationalspieler, der mit dem Rekordmeister viermal Deutscher Meister und einmal Champions-League-Sieger wurde, steht vor einer entscheidenden Weichenstellung. Sein Vertrag läuft im Sommer 2026 aus, aber bereits jetzt wird im Hintergrund intensiv über eine mögliche Verlängerung – oder einen Wechsel – diskutiert.
Formkrise und Verletzungspech
Gnabry blickt auf eine durchwachsene Saison zurück. Verletzungsprobleme warfen ihn immer wieder zurück, darunter ein Muskelbündelriss und ein gebrochener Unterarm. In der abgelaufenen Spielzeit kam er wettbewerbsübergreifend nur auf 21 Einsätze, in denen er drei Tore erzielte – für seine Verhältnisse eine magere Bilanz.
„Natürlich ist das nicht das Niveau, das ich von mir selbst erwarte“, gibt er offen zu. „Aber ich weiß auch, was ich dem Team geben kann, wenn ich fit bin.“ Dass er dennoch einen großen Rückhalt in der Mannschaft und bei Trainer Vincent Kompany spürt, betont er mehrfach. „Der Trainer spricht viel mit mir. Er weiß, was ich kann – und ich weiß, was er erwartet.“
Kompany will Entscheidung vor Saisonstart
Bayern-Coach Kompany macht keinen Hehl daraus, dass er Klarheit will – und zwar bald. In internen Gesprächen mit Sportvorstand Max Eberl wurde deutlich: Man möchte mit Gnabry verlängern, aber nur zu angepassten Konditionen. Die Konkurrenz im offensiven Mittelfeld und auf den Flügelpositionen ist groß. Spieler wie Kingsley Coman, Jamal Musiala, Leroy Sané und Neuzugang Michael Olise drängen in die Startelf.
Ein Wechsel im kommenden Sommer wäre aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoller, sollte es keine Einigung auf eine Vertragsverlängerung geben. Vereine aus der Premier League und Saudi-Arabien sollen bereits lose angeklopft haben.
Rückkehr nach England?
Gnabry, der in der Jugend bei Arsenal London spielte und auch bei West Bromwich unter Vertrag stand, könnte sich eine Rückkehr auf die Insel durchaus vorstellen. „Ich habe gute Erinnerungen an England, auch wenn ich dort nicht immer gespielt habe“, sagt er. „Aber mein Fokus liegt erstmal auf Bayern.“
Bis Ende September soll eine Entscheidung fallen. Dann will sich der FC Bayern nicht länger in Vertragsgesprächen verzetteln – und Gnabry selbst möchte Klarheit, wo er sportlich und persönlich seine Zukunft sieht.
Die kommenden Wochen dürften also entscheidend sein – nicht nur für Serge Gnabry, sondern auch für den FC Bayern. Ein Verbleib ist möglich, ein Abschied aber ebenso. Nur eines scheint sicher: Es wird eine emotionale Entscheidung.
