Manuel Neuer erhöht den Druck auf die Bayern-Bosse: Forderung nach Verstärkungen und Gehaltserhöhung
In einem Sommer, der bereits von Transfergerüchten und internen Machtspielen geprägt ist, tritt Bayern Münchens Torwart-Legende Manuel Neuer überraschend als zentrale Figur in einem sich zuspitzenden Drama auf. Wie aus vereinsnahen Kreisen zu hören ist, hat Neuer sowohl intern als auch öffentlich die Vereinsführung aufgefordert, entschlossen auf dem Transfermarkt zu handeln und verdiente Spieler – sich selbst eingeschlossen – mit Gehaltserhöhungen zu belohnen. Seine Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Vormachtstellung der Bayern in der Bundesliga ernsthaft ins Wanken geraten ist und das Vertrauen der Kabine in die sportliche Führung schwindet.
Neuer, 39, der seinen Vertrag kürzlich bis 2026 verlängerte, ist kein Unbekannter, wenn es um Führungsrollen oder Verhandlungen auf höchstem Niveau geht. Doch in diesem Sommer soll er sich deutlich offensiver positioniert haben – nicht nur in eigener Sache, sondern auch im Namen mehrerer Teamkollegen. „Wir brauchen einen Kader, der den Ansprüchen des FC Bayern gerecht wird“, soll er einem ranghohen Vereinsverantwortlichen bei einem angespannten Treffen an der Säbener Straße gesagt haben. „Der Verein kann nicht erwarten, dass wir Titel holen, wenn in entscheidenden Bereichen keine Verstärkungen kommen.“
Insider berichten, dass Neuer dabei zwei zentrale Punkte anführt: Zum einen drängt er auf gezielte Verstärkungen – insbesondere in der Abwehr und im Mittelfeld, wo der FC Bayern in der vergangenen Saison Schwächen offenbarte. Namen wie João Palhinha und Jonathan Tah kursieren, doch die Verhandlungen stocken. Neuers Frust rührt laut Vertrauten daher, dass es an Entschlossenheit bei Sportdirektor Christoph Freund und Vorstandschef Jan-Christian Dreesen mangele.
Zum anderen fordert Neuer eine Anpassung seines Gehalts. Obwohl er bereits zu den Topverdienern zählt, ist er der Meinung, dass seine Loyalität, Erfahrung und sein starkes Comeback nach seiner schweren Beinverletzung eine besondere Anerkennung verdienen. „Es geht nicht nur ums Geld“, sagte eine Quelle aus Neuers Umfeld. „Es geht um Respekt und darum, ein Zeichen zu setzen, wie man mit verdienten Spielern beim FC Bayern umgeht.“
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Führungsspieler der Bayern den Vorstand herausfordert. Thomas Müller, Joshua Kimmich und sogar Robert Lewandowski hatten in der Vergangenheit öffentlich Zweifel an der sportlichen Ausrichtung des Klubs geäußert. Doch Neuers Vorstoß hat eine besondere Symbolkraft. Als Kapitän und Gesicht einer ganzen Ära sendet seine Unzufriedenheit ein deutliches Signal über die derzeitige Lage des Klubs.
In der Kabine soll es breite Unterstützung für Neuers Haltung geben. Junge Spieler wie Jamal Musiala und Mathys Tel sehen darin ein starkes Führungszeichen, während Routiniers wie Müller und Leon Goretzka hinter verschlossenen Türen ähnliche Bedenken äußern sollen.
Die Vereinsführung schweigt bislang offiziell. Doch mit dem nahenden Bundesliga-Start und angesichts der Aufrüstung der Konkurrenz aus Leverkusen und Leipzig kann man sich interne Unruhe kaum leisten.
Ob Neuers Druck zu schnellen Reaktionen führt oder gar eine größere Unruhe entfacht, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die Mauern der legendären Bayern-Stabilität bekommen Risse – und es ist der Kapitän selbst, der daran rüttelt.
